Donnerstag, 8. September 2016

Spätsommertime is Haushaltstime, bitch!

Wenn die Tage langsam kürzer werden, die USA die Feierlichkeiten zum nunmehr 15 Jahre andauernden 'Krieg gegen den Terror' einläuten - da wo ich herkomme, nennt man das 'Buddelhochtied' - und Wolfgang 'Dollar Dollar Bill' Schäuble auf einem roten Teppich in die Manege des altehrwürdigen Reichstags einrollt, dann ist es wieder soweit: It's Haushaltstime, bitch!

Finanz-Wolle entdeckt Phänomen der Neuzeit

"Vielleicht isch die Flüchtlingssituation nur ein Vorbote. Vielleicht stehen wir eher am Anfang einer Phase, in der weltweite Entwicklungen irgendwo auf der Welt immer mehr und spürbarer Einfluss auch auf unser Leben in Europa haben werden."
You name it, Onkel Schäuble. Jetzt brandneu: Globalisierung. Aber Schäuble kann noch mehr als Erdkundeunterricht aus der achten Klasse. Zungeschnalzend verkündet er Steuermehreinnahmen von 13,72 Milliarden Euro. Jetzt heißt es schnell zugreifen, liebe Minister, bevor der Grieche wieder kommt und alles wegnimmt!

Aaahh und da kommen sie schon, die üblichen Verdächtigen.
Innen-, Sicherheits- und Bikiniminister de Maizière prescht vor und beschlagnahmt die erste halbe Milliarde für sich und seine freundliche Behörde. Zwei Drittel davon fließen direkt in den Sicherheitsapparat, das heißt: Neue ergonomische Schlagstöcke für die Streifenpolizei, Nacktscanner für Burkaträgerinnen, kaltwarme Buffets bei Einsätzen im Rahmen von Bundesligaspielen und interkulturelle Kommunikationslehrgänge mit Titeln wie "Der Nordafrikaner an sich..." oder "Diggah, Hast du Polizei?!".

Als nächstes tritt Familienverteidigungsministerin Ursula ans Pult:
"bla bla, irgendwas mit Mali, Afghanistan, Piraten, Terroristen, der schreckliche Iwan und von der Maas bis an die Memel..." Quintessenz: Um die Freiheit der Republik weiterhin in sämtlichen Wüsten, Hochgebirgen und vor der Hochseeinsel Helgoland verteidigen zu können, muss der Wehretat um weitere 6,8% erhöht werden. Außerdem bereite man sich auf einen Zweifrontenkrieg vor, aber keine Angst, man hat immer noch den Schlieffenplan auf dem "Gute Ideen von damals"-Stapel in der Hinterhand. 

Opposition does, what oppositions do

Nämlich verschwindend wenig. Man müsse doch auch an die Kinder denken, die brauchen schnelleres Internet, um die Snapchat-Rate endlich an den G20-Durchschnitt anzupassen. Außerdem müssten dringend sämtliche Freibäder in Mecklenburg Vorpommern von Urinstein und Kotresten befreit werden, doch zu spät! Die Regierungsbank hat sich das gesamte Geld schon unter den Armen (den eigenen, nicht den wirklich Armen) verteilt und lässt grad ein Münzbad ein. Da müssen sich die Berliner Bonzen gar nicht wundern, wenn das Pack im Osten wieder Scheiße in die Parlamente wählt. Wer seinem Nachwuchs in brauner Suppe das Schwimmen beibringt, muss sie dann später wieder auslöffeln. Is'n Sprichwort, muss also stimmen.

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