Dienstag, 25. Oktober 2016

4 Dinge, für die der NSU ebenfalls verantwortlich ist

In jüngster Vergangenheit wurde aufgedeckt, dass der Nationalsozialistische Untergrund um das illustre Trio Böhnhardt-Zschäpe-Mundlos eine längere Kriminalgeschichte geschrieben hat, als bisher vermutet. deMisere gießt weiteres Öl ins Feuer und veröffentlicht seine persönlichen Ermittlungsergebnisse.

1. Die Causa Daum
Das Leben im Untergrund ist teuer und muss konsequent durchfinanziert werden. Ein Geheimdetektiv, der in den frühen 2000ern in der Causa Daum ermittelte, konnte Uwe Mundlos und Christoph Daum bei einem Koksdeal in Jenas dunklen Gassen ablichten. Daum erklärte später, dass er im Vorfeld der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde gegen Carl-Zeiss noch auf der Suche nach einer "Motivationsspritze" gewesen sei.
Uwe Mundlos beim Däumchen drehen.
2. The Birth of a legend
Auch auf dem regulären Dienstleistungsmarkt waren Doppel-Uwe und Beate unterwegs: Auf der Suche nach einem passenden Tonstudio für die Aufnahme ihres ersten Albums stießen die heutigen Stadienfüller von The Hives im Jahr Sommer 1996 auf eine Anzeige in der Thüringer Allgemeinen:
Suchen: Aufstrebende Band mit dreckigem Sound, bieten: Drei ambitionierte Tonspione, die es mal richtig krachen lassen wollen; Ausgebaute Garage mit integriertem Tonstudio. Kontakt: Mouthless Records, Garagenverein an der Kläranlage, Luke 6, 07747 Jena.
Calm like a bomb: Mouthless Records 1996.
Die Band äußerte sich später zu ihrer früheren Bekanntschaft aus dem thüringer Hinterland: "Die Typen waren verrückt. Die hatten nur ein paar Boxen in 'ne alte Garage gestellt und nahmen das ganze mit nem Fisher-Price Kassettenrekorder auf. 'Nen geileren Sound haben wir danach nie wieder hingekriegt. That's fuckin' Garage-Rock!"
Auf ihrem 2007 erschienenen Album widmeten die Schwedenrocker dem Trio die erste Single-Auskopplung Tick-Tick-Boom. Der dieser Geste innewohnende Zynismus wurde den Schweden erst später bewusst.


3. Der spektakuläre Freitod des Jürgen W. Möllemann
Viele Mythen ranken sich um das fulminante Ende des Jürgen W. Möllemann. Verschwörungstheoretiker behaupten etwa, Möllemann befand sich im Fadenkreuz des Mossad, andere Stimmen sprechen von einem PR-Gag der FDP-Spitze. Soweit, so unklar. Klar und deutlich zeigt jedoch folgender Schnappschuss eines Vogelkundlers, dass der NSU auch beim Todessprung des FDP-Überfliegers nicht unbeteiligt gewesen ist: 
"And this bird you cannot change."

4. Es war ja nicht alles schlecht...
Anfang 2010 wurde die damalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschland Margot Käßmann von der Polizei mit 1,54 Promille unter der Haube hochgenommen. Spekulationen, dass Ex-Kanzler Schröder mit der flotten Margot unterwegs war, stellten sich später als Humbug heraus. Fakt ist jedoch, dass sich Käßmann zuvor auf einem Gemeindetreff in Zwickau mit einer wütenden Mittdreißigerin über das Nazi-Regime stritt. Es handelte sich um Beate Zschäpe. Käßmann ließ sich zu einer Spritztour über Deutschlands Autobahnen überreden, wobei Zschäpe beweisen wollte, dass "damals doch nicht alles schlecht war". Wie es sich für einen guten Mädelsabend gehört, befanden sich auch mehrere Kisten Piccolo-Sekt im Gepäck. Bei einem Zwischenstopp in Neubrandenburg entstand das Beweisfoto:
Acht Cola Acht Bier. Zschäpe und Käßmann auf ihrer "girls night out"-Tour.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen