Dienstag, 1. November 2016

Zu früh gefreut?

Fertig, abwischen? Bildquelle: spiegel.de
Gestern geisterte eine scheinbar erfreuliche Nachricht durch die Gazetten und durch sämtliche Social-Media-Profile: Die Elbphilharmonie hat fertig! Heute dann die große Enttäuschung. Der leitende Diplom-Elektroniker Christoph Lichtenberg tritt vor die Mikrofone der Lokaljournaille: 
"Ich bedauere sehr, dass wir gestern den Anschein erweckt haben, die Arbeiten an der Elbphilharmonie seien abgechlossen. Wir haben lediglich einen Beleuchtungstest durchgeführt, wobei wir feststellen mussten, dass gerade einmal 40% der installierten Leuchtmittel funktionstüchtig sind. Dass es von außen wie eine freudige Botschaft ausgesehen hat, wurde uns erst klar, als wir heute morgen die Zeitungen aufschlugen."
Dieser Vorfall ist nicht das einzige Missverständnis in der langen Geschichte des neuen Hamburger Opernhauses. Seit dem Großbrand 1842 plant die Stadt Hamburg den Wiederaufbau des Prestigeprojekts im Hamburger Hafen. Erst vor Kurzem bildete sich eine große Schlange vor den Eingangstoren der Konzerthalle, als in großen Lettern das Wort "offen" über dem Haupteingang erstrahlte. Doch auch hier handelte es sich nur um einen fehlgeschlagenen Elektroniktest der Anzeigetafel. Aus Testgründen sollte hier der Text "hoffentlich sind wir bald fertig" aufflimmern, die Elektronik war aber nicht im Stande, mehr als fünf Buchstaben abzubilden.

Auf die Frage, wann man denn nun endlich mit der Fertigstellung rechnen könnte, entgegnete Lichtenberg: 
"Ich würde mich jedenfalls nicht auf scheinbare Signale der Außenfassade verlassen. Wenn es soweit ist, wird der leitende Architekt vermutlich nackt durch die Innenstadt Hamburgs rennen und seine schmutzige Unterwäsche vom Michel werfen. An seiner Stelle wäre ich auch kurz vor dem Nervenzusammenbruch."

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